Gegenwart: ᕲのノᘉᘜ ᖻのひᖶん
Hamburg, 15. –18. Juli 2021
Prolog – 5. September 2020

‘Gegenwart’ ist immer beides: zeitlicher Zustand sowie das was uns gegenwärtig, also räumlich präsent ist. Sie findet ihren Ausdruck im Hier und Jetzt und verweigert sich damit unserem Zugriff, denn im Moment des Nachdenkens entzieht sich die Gegenwart und wird augenblicklich zur Vergangenheit. Erst mit ein wenig Abstand und in der Historisierung, wird deutlich, worum es eigentlich ging, was diese Gegenwart ausmachte und worin womöglich ihr Potential für die Zukunft gelegen hätte. (っ^‿^)っ Gegenwart ist der Ort an dem jede Veränderung beginnt.

Mit Gegenwart möchten wir versuchen, das flüchtige Phänomen Gegenwart im Rahmen eines Ausstellungs- und Performanceprojekts ein klein wenig greifbarer zu machen. In Zeiten von Beschleunigung, Zukunftsangst und Vergangenheitsbewältigung möchte das Projekt die Aufmerksamkeit auf Ausdrücke gegenwärtiger Erfahrungen, auf das Gegenwärtige und dessen aktuelle zeitgenössische Kunstrezeption lenken. ┬┴┬┴┤(・_├┬┴┬┴ Das soll in Form einer in Hamburg wiederkehrenden Großausstellung etabliert werden. Dabei werden Institutionen, Projekträume sowie der öffentliche Raum zur Bühne und zum Austragungsort für Ausstellungen, Performances, eine Filmreihe und eine Tagung.

In regelmäßigen Abständen von drei Jahren wollen wir – jeweils mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten – auf die sich veränderte und verändernde Gegenwart blicken. Im Zuge der ersten Ausgabe widmet sich das Projekt dem Phänomen ‘Jugend’. Dieser inhaltliche Fokus begründet sich dadurch, dass im Phänomen Jugend eine spezifische Verdichtung und ein konkreter Ausdruck des Jetzt-Zustands stattfindet. In diesem Kontext soll Jugend als ein Ort und eine Episode verstanden werden, in der Gegenwart auf besondere Art und Weise sichtbar wird. Wir gehen dabei nicht davon aus, dass es ‘die’ Jugend gibt, sondern betonen mit ‘doing’ deren performative Hervorbringung in Diskursen und Praktiken. Denn mit der Rede von Jugend verbindet sich eine Reihe von Zuschreibungen, Gemeinplätzen und Sprichwörtern, in denen Erwartungen, Funktionen und Normen des Jungend-Seins transportiert werden. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu sieht Jugend nicht als eine natürlich gegebene Lebensphase und vermerkt prägnant: “Jugend ist nur ein Wort”. ᕦ[᮰‿᮰]ᕤ Sie ist als Phänomen ein gesellschaftlicher Verständigungskonflikt, ein Kampfplatz politischer, ideologischer und moralisch-ethischer Auseinandersetzungen, eine Metapher für gesellschaftlichen Wandel, Fortschritt und Zukunft.

Ein Projekt mit: Jasmina Al-Qaisi, Louis Backhouse, Elisa Barrera, Claire Barrow, Hilma Bäckström, Johanna Billing, Samantha Bohatsch, Hans-Christian Dany, Yeşim Duman, Paula Erstmann, Fashion House Limanka, Fatumata, Ella Fleck, Keira J Fox (New Noveta), Gerrit Frohne-Brinkmann, Anna Haifisch, Nschotschi Haslinger, Carsten Heinze, Hans Hemmert, Daniel Hopp, Florrie James, Nadine Janetzky (Manga Hamburg), Veit Laurent Kurz, Martin Karcher, Jil Lahr, Late Bloomer (Josefina Anjou and Niklas Büscher), Kristin Loschert, Marie Lüder, Nikolai Meierjohann, Aleen Solari, Paul Spengemann, Cole Sprouse, Vindicatri